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Das beste Fernglas für die Jagd: Darauf kommt es an

Das beste Fernglas für die eigenen Ansprüche zu finden, ist mit etwas Beratung gut machbar. Generell wird die Wahl des richtigen Fernglases von einigen Faktoren beeinflusst.

Bei der Fernglas-Entscheidung sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:

  • Beschaffenheit des Jagdreviers
  • Bevorzugte Jagdart
  • Tageszeit des Fernglas-Einsatzes

 

Welches Fernglas für welches Jagdrevier?

Jedes Revier hat andere geografische Merkmale. Diese sind maßgeblich ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Fernglases.

Ferngläser fürs Feldrevier

Hat man so z.B. ein Revier mit überwiegend Feldflächen und weiten Schussdistanzen, sollten Sie sich für ein Fernglas entscheiden, das eine höhere Vergrößerung hat. So kann man Wild auch auf größeren Distanzen sicher ansprechen und einen größeren Bereich genauer abglasen.

Demgegenüber ist bei Feldrevieren ist eine hohe Dämmerungszahl, bzw. eine große Objektivgröße weniger relevant, da es auf großen offenen Flächen nicht so dunkel wird, wie im Wald. 

Ferngläser fürs Waldrevier

Anders ist es bei Revieren, die überwiegend aus Wald bestehen. Da man im Wald nicht so weit sehen kann, ist eine hohe Vergrößerung nicht so wichtig. Weil es aber im Wald deutlich schneller dunkel wird, sollten die Prioritäten in einem Waldrevier eher auf einer hohen Dämmerungszahl, bzw. auf einer großen Objektivgröße liegen. Denn mit einem qualitativ hochwertigen Fernglas kann man, selbst wenn es schon sehr dämmrig ist, besser sehen als mit dem bloßen Auge. 

Ferngläser fürs Bergrevier

Bei Bergrevieren sollten Sie Ihr Augenmerk sowohl auf eine hohe Vergrößerung als auch auf eine gute Dämmerungsleistung legen. Da man in den Bergen meist auf große Distanzen schießt, ist es wichtig, eine hohe Vergrößerung zu haben. Nur so kann ein sicheres Ansprechen gewährleistet werden. Zudem wird es in den Bergen später hell und früher dunkel, deshalb ist eine gute Dämmerungsleistung unverzichtbar.

 

Welches Fernglas für welche Jagdart?

Eine entscheidende Rolle beim Kauf eines Fernglases spielt die bevorzugte Jagdart. Dabei kommt es speziell darauf an, ob Sie lieber pirschen oder ansitzen.

Ferngläser für den Ansitz

Beim Ansitz bewegt man sich nicht viel, und je nach bejagter Wildart dauert der Ansitz bis spät in die Nacht. Daher ist es wichtig, ein großes Fernglas mit hohem Objektivdurchmesser zu haben, das das übrige Licht perfekt einfängt und auch bei schlechten Sichtverhältnissen noch die bestmögliche Leistung erbringt. 

Ferngläser für die Pirsch

Bei der Pirsch ist man tendenziell eher tagsüber unterwegs und kommt nahe an das Wild heran. Dabei ist man viel in Bewegung und legt oftmals weite Strecken zurück. Aus diesem Grund sollte die Wahl auf ein kleines, leichtes Fernglas fallen, damit es keinen großen Aufwand darstellt, dieses mitzunehmen. Ein Pirschglas braucht keine extrem hohe Vergrößerung und muss auch keine super gute Dämmerungsleistung haben, weil eine bessere Leistung das Gewicht und auch die Größe negativ beeinflusst. 

 

Warum die Tageszeit die Wahl des Fernglases beeinflusst

Die Tageszeit, zu der Sie gewöhnlich jagen beeinflusst stark, was Ihr Fernglas können sollte. 

Wenn Sie hauptsächlich tagsüber zur Jagd gehen, brauchen Sie kein Fernglas mit besonders guter Dämmerungszahl oder einer großen Objektivgröße. Das Fernglas bekommt unter Tags auch mit kleineren Objektiven genug Licht und es ist wichtiger, eine passende Vergrößerung für seine Ansprüche zu finden.

Bei Nachtansitzen spielt die Dämmerungsleistung eine große Rolle. Sie ist ausschlaggebend dafür wie lang und auf welche Entfernungen man das Wild noch sicher ansprechen kann. Dabei ist es wichtig einen möglichst großen Objektivdurchmesser und eine gute Dämmerungszahl zu haben. Je nach Revier- und Jagdart sollte man dann zwischen kleiner, mittlerer und großer Vergrößerung wählen.

 

Wie funktioniert ein Fernglas?

Ferngläser sind komplexer, als man denkt. Weiß man, wie ein Fernglas funktioniert und welche Anforderungen es erfüllen muss, kann man anhand der Produktdetails sehr genau herausfinden, ob man sich das richtige Fernglas ausgesucht hat.

Typischer Fernglas-Aufbau

Äußerlich unterscheidet man zwischen Ferngläsern mit Porro-Prismen und Dachkant-Prismen. Ein Fernglas mit Porro-Prismen ist eher kurz und breit während das Gegenstück mit Dachkant-Prismen länger und schmaler ist.

Trotz dieser unterschiedlichen Form bestehen beide Arten aus den gleichen Fernglas-Bestandteilen:

  • Objektiv (dem Ziel zugewandte Seite)
  • Okular (dem Auge zugewandte Seite)
  • Verbindungsbrücke
  • Mitteltrieb - zur Bildschärfeeinstellung bei unterschiedlichen Entfernungen
  • Okulareinstellung - zur Feineinstellung bei unterschiedlichen Sehstärken

 

Fernglas-Glossar: Alle wichtigen Begriffe rund ums Fernglas für die Jagd

Vergrößerung & Objektivdurchmesser

Die Vergrößerung und der Objektivdurchmesser kann auf dem Fernglas abgelesen werden.

Steht auf dem Gehäuse die Angabe 8x56, handelt es sich um ein Fernglas mit 8-facher Vergrößerung und 56 mm Objektivdurchmesser

Kennt man diese beiden Zahlen, kann man dann viele weitere hilfreiche Werte sehr einfach berechnen.

 

Die Auflösung beim Fernglas

Wie groß uns ein Gegenstand erscheint, hängt von seiner Größe und der Entfernung ab, in der er sich befindet. Wie scharf man ihn sieht, bezeichnet man als „Auflösung“.

Durch die Vergrößerung des Fernglases wird das Ziel dem Auge scheinbar nähergebracht und das Auge kann es besser auflösen.

Mit einer einfachen Formel kann man berechnen, wie nah man das Ziel dann tatsächlich sieht. Diese Formel ist im Allgemeinen die Entfernung des Ziels zum Auge geteilt durch die Vergrößerung des Fernglases.

Rechen-Beispiel aus der Jagd-Praxis:

Wenn man ein 100m entfernt stehendes Reh mit bloßem Auge betrachtet, erscheint es relativ klein und ein genaues Ansprechen ist schwierig. Wenn man dasselbe Reh durch ein Fernglas mit 10-facher Vergrößerung betrachtet, erscheint das Reh deutlich näher herangerückt. Rechnerisch rückt das 100m entfernt stehende Stück auf (100m : 10 = 10m) ca. 10 Meter heran. Dadurch wird auch die Auflösungsfähigkeit des Auges bei einer 10-fachen Vergrößerung um das 10-fache verbessert. 

Ein Nachteil ist allerdings, dass die Vergrößerung die ruhige Betrachtung des Ziels negativ beeinflusst. Je stärker also die Vergrößerung, desto unruhiger erscheint das Bild. 

Diese „Unruhe“ entsteht durch die eigenen Körperbewegungen des Betrachters, die sich mit der Vergrößerung ebenfalls multiplizieren. Für eine „freihändige Beobachtung“ sind in der Regel Ferngläser mit einer Vergrößerung von über 10-fach ungeeignet. Dieses Wackeln kann allerdings durch auflegen der Arme oder sogar dem Fernglas ausgeglichen werden.

 

Das Sehfeld beim Fernglas

Als Sehfeld bezeichnet man den sichtbaren Raum auf eine bestimmte Entfernung.

Bei optischen Geräten hängt die Größe des Sehfeldes in erster Linie von der Vergrößerung ab. Mit steigender Vergrößerung wird das Sehfeld immer kleiner und damit die Orientierung in der Umgebung immer schwieriger.

Bei Ferngläsern wird das Sehfeld in der Regel auf eine Entfernung von 1.000m angegeben. 
Das heißt wenn z.B. das Fernglas ein Sehfeld von 100m hat, kann man auf einer Entfernung von 1000m eine Fläche von 100m Breite überblicken.

 

Das Objektiv beim Fernglas

Die vordersten Linsen eines Fernglases bezeichnet man als Objektive. Sie sind dem Ziel zugewandt und erzeugen das Bild. Dabei wirken sie als Lichttrichter. Je größer also der Objektivdurchmesser desto mehr Licht kann eindringen und umso heller wird das Bild.

Bei guten Lichtverhältnissen am Tage genügt meist schon ein Objektivdurchmesser von 20-30mm. Erst in der Dämmerung bietet ein größerer Objektivdurchmesser Vorteile, da man mit größeren Objektiven länger sehen kann.

 

Okular & Austrittspupille beim Fernglas

Als Okular bezeichnet man die Linsen die dem Auge zugewandt sind.

Für Brillenträger gibt es spezielle B-Ferngläser. Diese funktionieren wie ein gewöhnliches Fernglas, sie haben lediglich umstülpbare Augenmuscheln für den Gebrauch mit Brille.

Hält man das Fernglas in einem Abstand von 25-30 cm gegen das Licht, dann erscheint auf dem Okular eine kleinere, hellere Kreisfläche, die sogenannte Austrittspupille.

Bei hochqualitativer Optik erscheint diese rund und bei Gläsern mit schlechterer Qualität erscheint diese quadratisch. 

Die beste Lichtausbeute in der Dämmerung bekommt man, wenn die Austrittspupille gleich groß oder größer als die Augenpupille ist.


Wie groß sollte die Austrittspupille sein?

Das Auge passt sich durch Erweitern und Verengen der Pupille an das vorhandene Licht an. Man spricht hierbei von Adaptionsfähigkeit.

Bei jungen Menschen verändert sich die Pupille zwischen 2-8 mm. Bei zunehmendem Alter lässt die Adaptionsfähigkeit allerdings nach und die Pupillenanpassung verringert sich auf 2-4 mm.

Daher sollte die Austrittspupille bei schlechten Sichtverhältnissen mindestens 4 mm betragen. 

Wenn Sie wissen wollen, wie groß die Austrittspupille bei Ihrem Fernglas ist, gibt es einfache Formel, das herauszufinden:

Teilt man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung, erhält man den Durchmesser der Austrittspupille. Ein Fernglas mit den Optischen Werten von z.B. 10x40 hat die Austrittspupille mit einem Durchmesser von (40 : 10 = 4) 4mm.

 

Die Dämmerungszahl beim Fernglas

Die Dämmerungszahl ist die Fähigkeit, durch das Glas auch in der Dämmerung noch Details zu erkennen. Je größer die Dämmerungszahl also ist, desto besser ist das Glas für die Dämmerung geeignet.

Die Dämmerungszahl wird durch die Vergrößerung und den Objektivdurchmesser errechnet. Die Formel hierfür lautet: Vergrößerung x Objektivdurchmesser = Dämmerungszahl.
Hat ein Fernglas beispielsweise die Werte 10x40 ist die Dämmerungszahl (√(10x40) = 20) 20.

Wichtig ist allerdings, dass man durch diese Zahlen keinen direkten Qualitätsvergleich bekommt, da diese nur eingeschränkte Aussagen über die Qualität und Einsatzmöglichkeiten einzelner Ferngläser liefern.

Das liegt daran, dass diese Zahlen nur theoretisch errechnete Werte sind und daher nur einen groben Überblick verschaffen. Dennoch ist es sinnvoll das Wissen darüber im Hinterkopf zu behalten, da man schnell einen ersten Eindruck über bestimmte Ferngläser bekommen kann.

 

Die Vergütung beim Fernglas

Ein Problem, welches alle Ferngläser haben, ist die spiegelnde Eigenschaft des Glases. Mindestens 4% des einfallenden Lichts wird an einer einzelnen Linse oder einem Prisma reflektiert. Da Ferngläser meist sehr viele Linsen und Prismen haben, gibt es deshalb Lichtverluste von bis zu 50%

Da das jedoch die Dämmerungsleistung deutlich herabsetzt, haben die Entwickler von Ferngläsern und Zielfernrohren sich überlegt, wie man dieses Problem vermeiden kann.

Die Lösung liegt in der Vergütung der Linsen und Prismen.

Beim Verfahren der Vergütung werden hauchdünne Metallschichten (Fluoride) auf die Glasflächen aufgedampft. Diese Fluoride lenken das Reflexlicht so weit um, dass es nicht mehr stört. Auf den Ferngläsern kann man die Vergütung anhand der meist bläulich-violetten Farbe der Linsen bzw. Prismen erkennen.

Die Vergütung eines Fernglases verbessert somit auch die Auflösung und sorgt dafür, das weniger Licht verloren geht, was zu einer besseren Dämmerungsleistung führt.

 

Bildschärfeeinstellung beim Fernglas

Nach dem Kauf muss das Fernglas individuell auf die eigenen Augen eingestellt werden. Hierbei unterscheidet man zwischen Ferngläsern mit Okular-Einzeleinstellung und Ferngläsern mit Mitteltrieb. 

Fernglas mit Okular-Einzeleinstellung

Ein Fernglas mit Okular-Einzeleinstellung ist in der Anwendung etwas komplizierter, aber dafür auch robuster und für Menschen mit unterschiedlichen Sehstärken geeignet. 

Bei diesem Typ Fernglas sind beide Okulare einzeln verstellbar und man kann das Fernglas auf jedes Auge optimal abstimmen. Das ist ein Vorteil für Personen, die auf beiden Augen eine unterschiedliche Sehstärke haben.

Ein Nachteil ist allerdings, dass bei starker Änderung der Entfernung eine erneute Einstellung für jedes Auge erforderlich ist.

Fernglas mit Mitteltrieb

Bei Ferngläsern mit Mitteltrieb lässt sich nur ein Okular (meist das rechte) individuell auf das Auge einstellen.

Das ist zwar ein Nachteil für Personen mit unterschiedlichen Sehstärken, ist aber irrelevant für Personen die eine gleiche Sehstärke auf beiden Augen haben.

Ein Vorteil dieses Systems wiederum ist, dass man diese Einstellung nur einmal vornehmen muss. Eine Änderung der Entfernung erfolgt über den Mitteltrieb für beide Augen gleichzeitig.